Die Behandlung der Primär progressiven Aphasie unterscheidet sich grundlegend von der Behandlung der klassischen Aphasie. Während bei einer Aphasie nach einem neurologischen Ereignis von einer Verbesserung auszugehen ist, definiert sich die PPA über eine Progredienz. Diese Tatsache hat einen Einfluss auf die Definition des Therapiezieles.
Bei der sprachtherapeutischen Behandlung der PPA definiert sich der Zustandserhalt sowie der Erhalt der Lebensqualität als einziges Therapieziel.
Das PPA-Therapiemanagement fokussiert sich in drei Schwerpunkte, die entsprechend dem Krankheitsverlauf unterschiedlich in ihrer Gewichtung sind.
In meiner Arbeit mit den Klienten werden neben syndromspezifischen Übungen (u.a. semantic Feature-Therapie) in der Anfangsphase die Angehörigen frühzeitig in die therapeutische Intervention integriert, um bestehende Kommunikationsmuster zu beleuchten und zu erweitern. Teilweise bieten sich externe Kommunikationshilfen an, da die Kognition bei Patienten mit PPA bei Erkrankungsbeginn weitgehend intakt ist. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist die Einbindung in eher körperorientierte Therapieformen (Ergotherapie / Kunsttherapie / Musiktherapie) für den Klienten von Vorteil, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln sowie einer persönlichen Isolation entgegenzuwirken.