Praxisphilosophie

Der Mensch schafft durch Kommunikation Welt und Erleben.

Kommunikation ist Interpretation

Das Zusammenleben der Menschen ist gekennzeichnet durch die Kommunikation in Form von Sprache, Gestik und Mimik. Wenn sich manches Paar ohne Worte versteht, oder Pan Tau uns zum Lachen bringt ohne Ton, dann ist die Basis für Verstehen, unsere Fähigkeit zu interpretieren. Provokant formuliert: Kommunikation ist Interpretation oder „Konstruktion und Unterstellung“

Sprache als Mittel zum Zweck

Sprache erleichtert die Interpretation, ist aber nur eines der Werkzeuge für Kommunikation. Gesten, Mimik letztlich jedes Verhalten veranlasst meine Mitmenschen Bestimmtes zu tun oder zu unterlassen.

Fazit

Letzten Endes gestaltet Kommunikation und das daraus resultierende Verhalten meine Welt. Oder: Der Mensch schafft durch Kommunikation Welt und Erleben. Die Grenzen meiner Sprache sind somit nicht die Grenzen meiner Welt.
Besser: Die Grenze meiner Kommunikation ist die Grenze meiner Welt.

Folgen für die Therapie

Sprachtherapie bzw. logopädische Interventionen wie ich sie verstehe, rückt den Menschen in seiner Kommunikationsfähigkeit, die auch die Angehörigen integriert, in das Zentrum. Nicht alleine das linguistische Produkt Sprache bzw. die den Sprachprozess begleitenden kognitiven Funktionen bilden den Fokus, sondern der Einzelne mit seinen individuellen Fähigkeiten, seiner kommunikativen Kompetenz. Die logopädische Therapie ist alltagsnah und gestaltet sich primär als Dialog. Im therapeutischen Dialog werden die Prozesse der Sprachverwendung unter linguistischen Kriterien trainiert und reorganisiert.

Das Ziel meiner Tätigkeit als Therapeut ist, dem Patienten die Möglichkeiten zu geben, seine kommunikative Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.